Aller Anfang ist schwer! Das mussten wir auch am eigenen Leibe, oder besser gesagt, an der eigenen Nähmaschine erfahren.
Vor ein paar Jahren, als Miriam sich schon an Taschen und Decken ausprobiert hatte, wollte ich auch unbedingt nähen lernen. Aber es durfte nichts Einfaches sein, ist ja klar. Es musste gleich ein Kleid sein! Also sind wir zu Stoff&Stil gefahren: Null Ahnung, aber große Träume 😀
Von der Auswahl der Stoffe war ich echt überwältigt. Praktischer Weise gab es ein Regal mit Anleitungen, so dass wir uns erstmal einen Schnitt ausgesucht haben. Es sollte ein luftiges Sommerkleid mit einem Gürtel werden. Nach gut 3 Stunden Qual der Wahl hatten wir uns auch endlich für einen Stoff entschieden.
SCHRITT FÜR SCHRITT
Miriam war echt lieb. Ich hätte mir die Anleitung noch so oft durchlesen können, in meinem Kopf blieben nur Fragezeichen. Also sind wir alles gaaaanz langsam im Schritttempo durchgegangen. Was bedeutet rechts auf rechts? Was sind Knipse? Und was ist der Unterschied zwischen nähen, steppen, heften und säumen?
Könnt ihr euch noch an eure ersten Nähschritte erinnern? Ich habe es selbst und bei vielen Freundinnen beobachtet, dass man gerade am Anfang super gewissenhaft arbeiten will. Alles wird sehr langsam ausgeschnitten und an der Nähmaschine kontrolliert man alle drei Nähte ob alles noch so sitzt, wie es sitzen soll. Miriam muss vor Ungeduld geplatzt sein, aber sie ließ sich nichts anmerken 😀
DIE KATASTOPHE NIMMT IHREN LAUF
Kinder merkt euch eins: nach Mitternacht passiert nichts Gutes!
Eigentlich war das Sommerkleid so gut wie fertig. Nur noch schnell durch die Schulter ziehen und dann…halt was?! Aber die Schulter sollten wir doch schon gleich am Anfang schließen?
Da saßen wir nun und schwiegen erst einmal. Ich weiß gar nicht mehr, wie oft wir gedanklich jeden Schritt nochmal durchgegangen sind um vor dem selben Ergebnis zu stehen: Irgendetwas stimmt da nicht. Natürlich haben wir auch alles wieder aufgetrennt, denn der Fehler muss ja eindeutig bei uns Nähanfängerinnen liegen.
Aber auch nach dem dritten Mal nähen kamen wir zum selben Ergebnis. Wir konnten das Oberteil nicht mehr wenden. Gegen 2 Uhr nachts, als die ein oder andere Träne schon floss schmissen wir Doktor Google an um uns nach dem Schnittmuster zu erkundigen. Nach ein paar Klicks lasen wir in einem Forum die erhofften Worte, dass das Schnittmuster einen Fehler in der Anleitung hat!
VOLLE KRAFT VORAUS
Ab da war uns dann eigentlich alles egal 😀 Wir nähten fröhlich und beschwingt das Sommerkleid so zu ende, wie es uns passte. Das bedeutet zwei Stoffe übereinander und einfach einen Topstitch oben drauf. „Fertig“ 😀
Diese etwas blöde Erfahrung hat uns aber nie abgehalten weiter zu nähen. Im Gegenteil. Sie ist mit der Grund, warum wir diesen Nähblog ins Leben gerufen haben. Jeder hat mal angefangen und nicht alle Projekte können getragen werden. Trotzdem macht es unglaublich viel Spaß und wir wollen damit nur sagen, dass man am Ball bleiben soll, egal ob es so richtig in die Hose gegangen ist.
WAS IHR DAFÜR BRAUCHT
- Das Schnittmuster. Leider gibt es das nicht mehr auf deren Internetseite, aber vielleicht habt ihr ja in einem Laden Glück: „23093 Kleid“
- Stecknadeln oder Wonderclips
- Stoffschere
- Stoffkreide/Stift um das Schnittmuster zu übertragen (Nahtzugabe ist enthalten)
- Bügeleisen
Verbrauch für den Hauptstoff (Jersey)
34 36 38 40 42 44 46
140 145 150 150 155 155 155
Verbrauch für den zweiten Stoff (Jersey)
34-46
55
Die Warenbreite sollte 140 cm betragen und ihr solltet den Stoff vorher waschen.
Haltet euch nicht zurück und schreibt uns gerne, mit welchen Sachen ihr angefangen habt. Warum wolltet ihr unbedingt nähen lernen? Und seid ihr auch mal an einem Projekt gescheitert?
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3 Kommentare
He ihr Lieben. Das ist so so schön zu lesen. Als ich mit dem Nähen angefangen habe hab ich nämlich auch als erstes mit einem Kleid angefangen und das mit der Anleitung hatte ich dann so ähnlich bei meinem dritten Projekt ?❤ schön dass es nicht nur mir so ging. Die Fotos sind so so hübsch geworden. Wieder so positiv . Habt noch einen schönen tag .
Liebe Kerstin, danke für deinen tollen Kommentar! Man fühlt sich in dem Moment so alleine, aber dann stellt man fest, dass unglaublich viele am Anfang ihre Probleme hatten. Ein Glück hast du weiter genäht und kannst uns jetzt mit deinen schönen Designs erfreuen <3